Am 1. Juli 2008 ist es endlich soweit: Als erster öffentlich-rechtlicher Sender in Deutschland startet der deutsch-französische Kulturkanal arte seinen HDTV-Sender arte HD via Satellit.
In einem Interview des Online-Magazins digitalmagazin.info erklärte arte-Präsident Gottfried Langenstein, dass HDTV für einen Qualitätssender wie arte eine Möglichkeit sei, anspruchsvolle Inhalte auch optisch interessant zu machen. Gerade bei großen Bühnenereignissen wie auch hochwertigen Wissenschafts- und Kulturdokumentationen habe die Zunahme an visueller Kraft auch eine emotionale und inhaltliche Wirkung. In diesen Bereichen produziere arte schon jetzt in hohem Maße in HD.
Wie Langenstein weiter mitteilte, würde nun mit den Umstellungsmaßnahmen innerhalb der Studioproduktion begonnen. In einer Übergangsperiode bis voraussichtlich 2010 sollen die nicht nativen HD-Signale auf HD up-konvertiert werden.
Für die in Frankreich und Deutschland unterschiedliche Ausstrahlung im 1080i-Format bzw. 720p-Format erklärte Langenstein, dass arte den unterschiedlichen Marktbedingungen beider Länder gerecht werden müsse und daher in beiden Ländern auf die marktübliche Norm gegangen sei.
In Frankreich ist 1080i25 Standard für die HD-Ausstrahlung; in Deutschland haben sich die öffentlich-rechtlichen Sender entsprechend der Empfehlung der Europäischen Rundfunk-Union (EBU) auf 720p50 als Standard geeinigt.
Angesprochen auf die Vorreiterrolle von arte HD als öffentlich-rechtlicher Sender gab Langenstein an, dass dies mit der deutsch-französischen Natur zu tun habe. „In Frankreich ist die HDTV-Entwicklung schon wesentlich weiter. Da dort Kabel nur eine Nebenrolle spielt, sind die Telefongesellschaften schon früh aktiv auf breitbandige Verbreitung in HDTV-Qualität umgestiegen.“ so der arte-Präsident.
Das Interesse der deutschen Kabelnetzbetreiber an der Einspeisung von arte HD ist bekanntermaßen groß. Wie Langenstein mitteilte, befände sich arte aber gerade erst am Anfang der Gespräche mit den Kabelnetzbetreibern; zunächst seien aber noch wirtschaftliche und technische Eckwerte zu klären.
Eine Verschlüsselung der arte-Ausstrahlung ist laut Langenstein nicht vorgesehen. Arte sei ein öffentlich-rechtlicher Sender, „getragen von den Gebührenleistungen unserer Zuschauer, und wir betrachten es als unsere selbstverständliche Aufgabe, ihnen dafür inhaltlich wie optisch auch die beste Qualität zu liefern.“
Das komplette Interview kann man auf der Homepage der Multimedia-Illustrierten Infosat nachlesen.