In einem Interview des Online-Magazins digitalmagazin.info kritisiert Heinz Gruber, Geschäftsführer des Modul-Herstellers Mascom, die neue Common Interface-Variante CI+ mit scharfen Tönen.
So würden die Zuschauer durch den von ein paar Firmen angedachten Möchtegern-Standard CI+ total eingeschränkt und entmündigt. „CI+ bedeutet, dass die TV-Sender die totale Kontrolle über das Empfangsgerät haben“, erklärt Gruber.
So hätten Sender wie RTL via CI+ die Möglichkeit zu bestimmen, wie lange eine Aufnahme auf der Festplatte gültig ist und könnten so zum Beispiel Spielfilme nach sieben Tagen automatisch löschen. Weiter sei es möglich, das Überspringen von Werbepausen zu unterbinden, um diese nur noch in Originalgeschwindigkeit wiedergeben zu lassen.
„Falls ein Receiver sich später als hackbar herausstellt, kann er ‚dank CI+‘ vom Pay-TV-Anbieter über Satellit deaktiviert werden. Das ist nichts anderes als eine Entwertung, ohne dass sich der Eigentümer wehren kann,“ so Gruber weiter.
Realistische Chancen räumt Gruber CI+ allerdings auch nicht ein. Es „trägt lediglich zur weiteren Kundenverwirrung bei und bremst die Digitalisierung.“ Gruber hofft nun auf das Bundeskartellamt, das derzeit eine branchenweite Befragung zu CI+ durchführt.
Das komplette Interview kann auf der Homepage von INFOSAT Online nachgelesen werden.