Bei Reel-Multimedia steht mit dem NetClient ein neues vielversprechendes Produkt kurz vor der Markteinführung. Welche Möglichkeiten das MultiRoom-Konzept bietet und was hier noch erwartet werden darf, verriet Patrick Radzewitz, zuständig für Public Relations bei Reel-Multimedia, im Interview mit dem reelblog.
reelblog:
Unter dem Begriff „Reel MultiRoom Solutions“ wirbt Reel-Multimedia für eine Innovation in Sachen Video- und Audio-Streaming. Im Zusammenspiel mit dem bald erscheinenden Reel NetClient wird in einem solchen Mediaserver-System der NetCeiver das zentrale DVB-Empfangs- und Streaming-Modul sein.
Welche Rolle spielt langfristig die ReelBox Avantgarde in diesem MultiRoom-Konzept?
RMM – Patrick Radzewitz:
Die ReelBox Avantgarde dient im Reel MultiRoom-Konzept als zentraler Server – sowohl für die Verteilung der empfangenen TV-Signale per Netzwerk an die angeschlossenen NetClients als auch für die Bereitstellung von gespeicherten Multimedia-Dateien. Diese Dateien können von PCs und Notebooks wie auch dem NetClient komfortabel abgespielt werden.
Die Avantgarde wird in jedem Fall auch weiterhin als Flaggschiff und zentraler Server angeboten wie bisher.
reelblog:
Wie über das Supportforum zu erfahren war, soll es für den NetCeiver zwei Gehäuse-Varianten geben. Ein einfaches Modell mit stabilem Metallgehäuse und ein Wohnzimmer-geeignetes Designgehäuse.
Wann wird der NetCeiver als Stand-Alone-Gerät erhältlich sein?
RMM – Patrick Ratzewitz:
Hierzu kann derzeit kein genauer Termin genannt werden. Die Markteinführung der einfachen Variante wird aber nicht vor Anfang des nächsten Jahres erfolgen. Der NetCeiver im Design-Gehäuse wird entsprechend länger auf sich warten lassen.
reelblog:
Der NetClient wird derzeit nur im Zusammenspiel mit der ReelBox Avantgarde beworben („HDTV Multi-Receiver mit ReelBox Avantgarde als DVB-Server“).
Wird es mittelfristig auch möglich sein, die ReelBox Lite als DVB-Server einzusetzen, um so in der Kombination mit dem NetClient HDTV schauen zu können?
RMM – Patrick Ratzewitz:
Nein, dies ist von Reel Multimedia nicht geplant, es wäre auch aus technischen Gründen so nicht umsetzbar. Die ReelBox Lite verfügt über eine konventionelle Tuner-Anbindung, für das MultiRoom-Konzept ist ein NetCeiver auf Server-Seite aber zwingend erforderlich.
reelblog:
ReelBox Avantgarde und Reel NetClient können HDTV-Formate wiedergeben. Aber ohne hochauflösende Sendeangebote auch kein HDTV-Bild. Und bislang ist das (deutschsprachige) Angebot in hochauflösender Qualität leider noch sehr begrenzt.
Wird es eine legale Möglichkeit geben, HD-DVD bzw. BluRay in eine MultiRoom-Lösung einzubinden?
RMM – Patrick Ratzewitz:
Aller Voraussicht nach wird es keine legale Möglichkeit geben, eine solche Lösung umzusetzen. Dies liegt an der restriktiven Lizenzvergabepolitik der Inhalteanbieter. Solange hier kein Umdenken zugunsten des Kunden erfolgt, wird das Thema Blu-ray im Netzwerk leider Utopie bleiben.
Hardwareseitig unterstützt die ReelBox Avantgarde bereits heute Blu-ray-Brenner zur Speicherung großer Datenmengen, wie sie zum Beispiel bei HDTV-Aufnahmen anfallen.
reelblog:
Die ReelBox Vista, mit der HD-DVD und BluRay problemlos unterstützt werden könnten, scheint von Reel-Multimedia offensichtlich nicht mehr weiter verfolgt zu werden.
Gibt es hierzu konkrete Aussagen?
RMM – Patrick Ratzewitz:
Derzeit werden alle Ressourcen für die Markteinführung des NetClient und die Perfektionierung des MultiRoom-Konzepts benötigt. Auf absehbare Zeit wird es daher keine ReelBox Vista geben. Davon abgesehen wäre auch ein Windows-basiertes System immer nur als Stand-alone-Player für Blu-ray-Disks zu gebrauchen, eine Verteilung der Videodaten per Netzwerk scheidet auch hier aus.
reelblog:
Mit dem NetClient wird neben dem Video-Bereich auch der Audio-Bereich mit Musicplayer und Internetradio in einem MultiRoom-Konzept interessanter. Für eine optimale Bedienung wäre allerdings eine datenbankgestützte Mediathek für die TV-Aufzeichnungen, die Video- und Bildsammlung aber auch das gesamte Musikarchiv mit Suchmöglichkeiten nach Genre, Interpret, Songtitel oder Albumcover wünschenswert, ähnlich bekannten Lösungen beim Windows Media Center oder bei AppleTV.
Wird es eine entsprechende Umsetzung in absehbarer Zeit für die ReelBox bzw. den NetClient geben?
RMM – Patrick Ratzewitz:
Selbstverständlich arbeiten wir an der Perfektionierung der Mediacenter-Funktionen. Zum MultiRoom-Konzept gehört dabei eine konsequente und einheitliche Benutzerführung auf ReelBox Avantgarde und NetClient – der Nutzer verwendet immer die ihm bereits vertraute Oberfläche.
Ein datenbankgestütztes System für die Verwaltung von Multimediadateien im Netzwerk für ReelBox Avantgarde und NetClient wurde bereits umgesetzt und wird zur Auslieferung der NetClients bereits im Betriebssystem enthalten sein.
reelblog:
Smartphones der neuesten Generation beherrschen heute eine Reihe von Multimedia-Funktionen (inkl. YouTube-Client), die man sich mit den angebotenen Möglichkeiten, der Darstellung und in der Einfachheit der Handhabung auch für die ReelBox wünschen würde.
Inwieweit lassen sich solch schlanke, aber sehr produktive User Interfaces auf die Software der ReelBox bzw. des NetClients übertragen und ist das ein Thema für Reel-Multimedia?
RMM – Patrick Ratzewitz:
In Sachen User-Interface können wir aufgrund der spezialisierten Video-Hardware der ReelBox nicht so frei agieren, wie dies auf einem PC mit Standard-Grafikkarte möglich wäre. Änderungen am Interface sind daher meist mit großem Aufwand verbunden, was nicht heißen soll, dass in diese Richtung zukünftig nichts geschehen wird.