Noch nicht gesichert ist laut Tobias Schwahn, HDTV-Experte beim ZDF, die dauerhafte Einspeisung von ZDF HD zum Start des HDTV-Regelbetriebs im deutschen Kabelnetz.
In einem Interview gegenüber dem Onlinemagazin digitalmagazin.info erklärt Schwahn, dass das ZDF allen Kabelnetzbetreibern sein hochauflösendes Programm ZDF HD kostenlos zur unverschlüsselten und unveränderten Weiterleitung in deren Netze angeboten habe. „Nun liegt der Ball bei den Kabelnetzbetreibern.“
Tatsächlich war der Kabelnetzbetreiber Kabel Deutschland anlässlich der Einspeisung des HDTV-Showcases zur Leichtathletik-WM im Sommer 2009 der Auffassung, dass für die Übertragung der hochauflösenden Programme mehr Bandbreite notwendig sei, die entsprechend bezahlt werden müsse. Die Öffentlich-Rechtlichen hingegen waren und sind nach wie vor nicht bereit, etwaige Mehrkosten für die Einspeisung ihrer HDTV-Programme ins Kabel zu übernehmen.
Gleichermaßen wird aufgrund geforderter Einspeisegebühren seitens der Kabelanbieter von Kabel Deutschland, Unity Media oder Kabel BW auch arte HD nach wie vor nicht ausgestrahlt.
Weitere Programme in HDTV neben ZDF HD dürfen laut Schwahn erst nach Abschaltung des Analog-TV über Satellit, also voraussichtlich im Jahr 2012, erwartet werden. „Da HDTV zum herkömmlichen digitalen Fernsehen (SDTV) nicht kompatibel ist, kann dessen Ausstrahlung nur zusätzlich zur herkömmlichen digitalen und – nach wie vor – analogen Ausstrahlung erfolgen. Das heißt, für das inhaltlich gleiche Programm müssen drei verschiedene Verbreitungsarten finanziert werden: analog, digital SD und digital HD“, so Schwahn.