Von HDTV zu 3DTV, Markterfolg oder Hype?

Am gestrigen Mittwoch veranstaltete die Deutsche TV-Plattform mit hochrangigen Vertretern aus der Medienlandschaft das Symposium „Von HDTV zu 3D-TV – Markterfolg oder Hype“.

So haben die Öffentlich-Rechtlichen erhebliche Zweifel, ob Deutschland schon bereit ist für das dreidimensionale Fernsehen.
Die Verkaufszahlen mit bislang rund 43.000 in Deutschland verkauften 3D-fähigen Geräten überzeugen Andreas Bereczky, Produktionsdirektor des ZDF, noch nicht. Vor allem aber sieht Bereczky Probleme bei der Akzeptanz von 3D-Brillen. Ein 3D-Fernseherlebnis ohne Brille sei zudem noch weit entfernt von einer Markteinführung. Weiter wies Bereczky auf den hohen technischen und finanziellen Aufwand bei Produktionen von 3D-Inhalten hin: „Sie brauchen für eine 3D-Übertragung eine komplett doppelte Produktionsmannschaft“. Beim ZDF habe man derzeit keine Pläne für 3D, aber man beobachte den Markt.

Hans Hoffmann von der Europäischen Rundfunkunion (EBU) sieht noch Klärungsbedarf bezüglich der Produktion, Ausstrahlung und Darstellung von 3DTV. Neben einer notwendigen Standardisierung auf internationaler Ebene sollten auch die Akzeptanz bei den Zuschauern und die gesundheitliche Verträglichkeit des dreidimensionalen Fernsehens näher untersucht werden.

Ein klares Bekenntnis zu der neuen Technologie gab es hingegen vom Zentralverband Elektrotechnik und Elektronikindustrie (ZVEI). „Unsere Technologie, unsere Innovationskraft treibt den Markt“, erklärte Hans-Joachim Kamp, Vizepräsident des ZVEI. „Verglichen mit der Einführung anderer Innovationen wird dies sicherlich ein Markterfolg“. So habe das Breitbild-Format ganze zehn Jahre und das hochauflösende Fernsehen HDTV immerhin fünf Jahre benötigt, um den endgültigen Durchbruch zu schaffen. Dies wird nach Meinung von Kamp bei 3DTV nicht anders sein.

Bei den Bezahlplattformen wie T-Entertain und Sky begrüßt man die Zukunft um das dreidimensionale Fernsehen ebenfalls, da man sich hierüber den Gewinn neuer Kunden verspricht.

Thomas Wrede, VP Reception Systems bei SES Astra, gab zu, hinsichtlich der Verkaufszahlen 3D-fähiger Fernseher ein bisschen mehr erwartet zu haben. Dennoch sei er davon überzeugt, dass 3D nicht nur ein Hype, sondern auch ein Mehrwert für die Kunden sei. Hierbei seien aber auch die Inhalteanbieter gefordert, dringend mehr 3D-Inhalte zu liefern, damit das dreidimensionale Fernsehen an Dynamik gewinne.

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