Politik kritisiert HD+

Die von SES Astra geplante und umstrittene Satellitenplattform HD+ stößt weiter auf ein kritisches Echo, ähnlich wie seinerzeit das Entavio-Projekt. Auch seitens der Politik mehren sich die kritischen Äußerungen.

Am deutlichsten tat dies nun Barbara Kisseler von der SPD. So erklärte die Chefin der Senatskanzlei des Landes Berlin anlässlich ihres Besuches der Internationalen Funkausstellung (IFA) in Berlin, dass die werbefinanzierten Programmanbieter mit der neue Plattform „HD plus“ für deren hochauflösendes Fernsehformat HDTV einen aus verbraucher- und medienpolitischer Sicht problematischen Weg beschreiten. Die damit verbundene Reglementierung der Nutzung des Programmangebotes und der Aufnahmemöglichkeiten für den privaten Gebrauch gefährde mittelfristig das frei empfangbare Fernsehen und damit auch die Vielfalt der deutschen Medienlandschaft.

Kissler räumte ein, dass es ein grundlegendes Geschäftsmodell in der digitalen Welt sei, ein Programm verschlüsselt anzubieten und Inhalte für den Endkunden adressierbar zu machen, fordert die Plattformanbieter aber zugleich auf, auf offene Standards zu setzen. „Ansonsten droht die Digitalisierung zum Gerätedschungel für die Verbraucher zu werden. Eine Verunsicherung, ob der jetzt gekaufte Receiver auch im nächsten Jahr noch funktioniert, schadet der Digitalisierung des Rundfunks insgesamt.“

Im Weiteren appelliert Kisseler an die Privatsender „derartige Geschäftsmodelle zu überdenken und im Sinne der Verbraucher zu gestalten. Auch sollte sehr sorgfältig geprüft werden, ob die werbefinanzierten Programmanbieter mit diesen Konzepten ihrer öffentlichen Aufgabe nachkommen und ob es tatsächlich sinnvoll ist, dass frei empfangbare Fernsehen in Deutschland so einzuschränken.“

Die gesamte Erklärung ist in der entsprechenden Pressemeldung nachzulesen.

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