Negativ-Auszeichnung für HD+

Die Computerzeitschrift Chip verleiht dieses Jahr die Negativ-Auszeichnung „Bremse des Jahres“ an die HD Plus GmbH.

Üblicherweise würdigt Chip mit den jährlich verliehenen Chip Awards Hersteller, die mit innovativen Produkten die IT-Branche voranbringen. In Ergänzung hierzu wird jedoch auch der Preis die „Bremse des Jahres“ als Denkzettel an Unternehmen oder Institutionen vergeben, die den Fortschritt in der digitalen Welt blockieren.

Dieses Jahr darf sich hierüber die HD Plus GmbH freuen, die das Fernsehangebot HD+ mit den hochauflösenden TV-Programmen von RTL, ProSieben, Sat.1, Vox und kabel eins vermarktet.

Zur Begründung heißt es, dass es das Tochterunternehmen des Satellitenbetreibers SES Astra geschafft habe, Deutschland die HD-Laune zu verderben: „Wer HDTV ausbremst, die wichtigste TV-Innovation seit der Einführung des Farbfernsehens, hat sich diesen Preis redlich verdient.“
Die Tatsache, dass Programme über HD+ verschlüsselt ausgestrahlt werden, habe zu massiver Verunsicherung von Verbrauchern und Industrie geführt. Und da nur HD+-zertifizierte Satellitenreceiver diese Programme empfangen können, müssten viele TV-Zuschauer einen zusätzlichen HD-Empfänger kaufen oder auf Nachrüst-Kits, die bislang nicht verfügbar sind, warten.

Weiter kritisiert die Chip-Redaktion die mit dem HD-Empfang der Free-TV-Sender verbundenen Zusatzkosten. „So vereint man die Nachteile von Free- und Pay-TV zu Lasten der Zuschauer: Sie bekommen Werbefernsehen und dürfen auch noch dafür zahlen.“ Die Nutzungseinschränkung der HD+-Programme setze dem Ganzen die Krone auf: „Auf Wunsch der Privatsender kann HD+ das Überspringen von Werbung blockieren. Außerdem lassen sich Aufnahmen und sogar zeitversetztes Fernsehen komplett verhindern.“
Somit habe sich laut Chip die HD Plus GmbH den Negativ-Preis „redlich verdient: Wer Kunden und Industrie über die nötige Technik für HDTV so lange im Unklaren lässt, gleichzeitig fragwürdige Gebühren verlangt und auch noch die freie Nutzung der werbefinanzierten Programme beschneidet, braucht sich nicht zu wundern, wenn der Zuschauer am Ende einfach abschaltet.“

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