Nach einer aktuellen Umfrage des Marktforschungsinstituts Ipsos im Auftrag von Kabel Deutschland schauen mittlerweile fast die Hälfte, nämlich 44,5 Prozent, aller Deutschen Fernsehen in HD-Qualität.
Dagegen ist das Interesse an den gerade wieder auf der Internationalen Funkausstellung (IFA) angepriesenen TV-Trends wie dreidimensionales Fernsehen mit 22,1 Prozent und Hybrid-TV bzw. SmartTV, also die Verbindung von Fernseh- und Internet-Inhalten, mit 14,1 Prozent zurzeit eher verhalten.
Leider enthält die Studie keine detaillierten Informationen zum konkreten Konsumverhalten und zur Auswahl der von den Zuschauern bevorzugten (öffentlich-rechtlichen oder privaten) Sendern und Sendungen.
Denn nach wie vor sendet nicht jeder mit dem HD-Logo geadelte Sender tatsächlich auch in hochauflösender Qualität aufgezeichnetes Material aus. So werden nach einem Vergleichstest in der aktuellen Ausgabe (September/Oktober 2011) der CHIP HD-WELT bei vielen Filmen per so genannten Upscaling einfach nur zusätzliche Bildpunkte zum Ausgangsmaterial hinzugerechnet. Das Ergebnis ist mit der Qualität und Brillanz echter HD-Bilder jedoch nicht vergleichbar. „Für den Zuschauer bedeutet dies eine Produktenttäuschung – denn er erhält nicht das brillante Bild, das er erwartet“, so Ingo Kuss, Chefredakteur der CHIP HD-WELT. Sender wie Sport 1 HD und Comedy Central HD haben sich dabei als Mogelpackung herausgestellt; deren Programm ist komplett hochskaliert.
Im Durchschnitt basieren weniger als ein Drittel der gesendeten Filme und Sendungen auf echtem HD-Material. Rühmliche Ausnahme bildet hier Arte HD mit einem Anteil von 45 Prozent in nativem HD. „Die Sender sollten daher zumindest so ehrlich sein und den Zuschauer darüber informieren, welche Sendungen in echtem HD ausgestrahlt werden“, fordert Ingo Kuss. Allerdings informieren derzeit nur die öffentlich-rechtlichen Sender den Zuschauer über hochskaliertes Bildmaterial – die Privatsender schweigen sich dazu lieber aus.